Raum für öffentliches Leben
Nach einer Zeit der Verdrängung des öffentlichen Raums durch das Auto und einer weitgehenden Transformation des öffentlichen Lebens aus dem urbanen Kontext in den digitalen ist es notwendig, neu über die Beziehung des menschlichen Körpers im physischen Raum nachzudenken.
Das Verständnis für unsere physische Lebenswelt, sei sie Natur oder Architektur, erfordert eine neue Sensibilisierung und eine ganzheitliche Wahrnehmung unserer physischen Umwelt als unmittelbarer Daseinskommunikations- und Emotionsraum jenseits des digitalen Abbilds. Die Komplexität des öffentlichen Raums entzieht sich einer einseitigen Optimierung. Nur aus dieser Einsicht kann eine Stadt positiver, sinnfälliger und ästhetischer Ausdruck unserer Gesellschaft werden. Ihre Vielfalt erfordert eine langfristige kulturelle Reflexion vor dem Handeln. Die gebaute Stadt ist eine Konstante, die Identität verleiht.
Die Architektur öffentlicher Bauten ist der kultivierte Ausdruck der Physik der unbewegten Körper, der Statik. Ihr gegenüber findet im Tanz die Dynamik die Physik der bewegten Körper ihren kultiviertesten Ausdruck. Öffentliche Bauten generieren ein spezifisches Verhältnis aus Offenheit und Geschlossenheit, das es ermöglicht, eine besondere Atmosphäre gleichzeitig zu schützen und zugänglich zu machen. Dieses Verhältnis gilt es zu entwerfen.